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Tourismus in Sri Lanka: eine Insel ohne Saison

Strand in Sri Lanka
Strand in Sri Lanka

Anfang der 70er-Jahre, als wir klein waren, haben wir in Sri Lanka kaum Touristen gesehen. Eine seltene Begegnung mit einem Europäer war eine aufregende Erfahrung. Die damalige Regierung erkannte das Potenzial des Tourismus und führte Tourismus, Hotel-Management und Fremdsprachen als Studiengänge an der Universität ein und fing mit der Entwicklung der Infrastruktur an, die für den Tourismus nötig war. Im Jahr 1977 gab es einen Regierungswechsel und die neue Regierung setzte die Entwicklung des Tourismus fort. Sie reorganisierte das „Sri Lanka Tourist Board“, um dieser Branche einen Anstoß zu geben. Allmählich sahen wir in Sri Lanka überall Touristen, vor allem in Städten wie Hikkaduwa, Negombo und Trincomalee sowie auch in Kandy und Nuwara Eliya.

Im Laufe der Zeit haben wir immer mehr Touristen gesehen, aber von einer touristischen „Blüte“ als solche war nicht die Rede. Von Tag zu Tag florierte die Industrie und während dieser Zeit fand man kaum ein Reisebüro in Deutschland, das Sri Lanka nicht als Top-Reiseziel forderte. Man sah überall Plakate mit verschiedenen Reiseangeboten nach Sri Lanka. Was für eine Zeit! Bis zum 13. Juli 1983. Am nächsten Tag trug die “Bild-Zeitung” als Schlagzeile “Blutbad in Sri Lanka”. Das war der Anfang vom Ende des Tourismus in Sri Lanka.

Delfine in Sri Lanka
Delfine in Sri Lanka

Der Bürgerkrieg im Norden und Osten von Sri Lanka brach aus. Plötzlich sank die Zahl der Touristen, und sollten sie doch kommen, waren sie nicht in der Lage, diesen Teil von Sri Lanka zu besichtigen. Es bestand die Gefahr, dass Sri Lanka seine Touristen völlig verlieren würde. Die Beteiligten mussten eine neue Strategie entwickeln, um den Tourismus zu retten, zumindest im Westen und Süden von Sri Lanka, ohne zu erwähnen, dass im Norden und Osten des Landes ein Kriegszustand herrscht.

Die Touristen wurden aufgefordert, von November bis Mai nach Sri Lanka zu kommen, weil es die „Saison“ sein sollte. Während dieser Zeit sind die Strände im Westen und Süden des Landes am schönsten. Die übrigen Monate nannten sie „Off- Saison“ und entmutigten Touristen, nach Sri Lanka zu kommen. Aber die Wahrheit war ganz anders, denn in diesen Monaten waren die Strände im Norden und Osten ideal für Strandliebhaber. Und der einzige Grund, warum die Touristen nicht in diese Landesteile reisen sollten, war der brutale Krieg, über den niemand reden wollte, weil man zu Recht dachte, dass die Wahrheit die Touristen abschrecken würde, selbst wenn sie beabsichtigten, während der sogenannten “Saison” nach Sri Lanka zu kommen.

Fischerboot am Strand
Fischerboot am Strand

Jetzt ist der Krieg vorbei. Aber der größte Teil der Touristen kommt immer noch während der “Saison” und für Sri Lanka ist es immer noch schwierig, Touristen anzuziehen, die auch zu anderen Jahreszeiten nach Norden und Osten reisen. Die zerstörte Infrastruktur erschwert das Problem noch zusätzlich.

Dieser Zustand sollte sich aber schnell verändern; neue Hotels schießen wie Pilze aus dem Boden, zerstörte Hotels werden renoviert, Straßen und Brücken werden wieder aufgebaut, so dass die Touristen den gleichen Komfort genießen können, den sie anderswo im Land haben. Bald wird der Begriff „Saison“ in Vergessenheit geraten.

Wenn Sie sich einen Urlaub am Strand gönnen wollen, ist Sri Lanka ein gutes Reiseziel um es zu verwirklichen. Als tropisches Land kann es jederzeit überall auf der Insel heftig regnen und dies sollte niemanden von einem Besuch nach Sri Lanka abschrecken. Wenn die Sonne scheint, werden Sie garantiert vergessen, dass es jemals in Sri Lanka geregnet hat. Mein letzter Rat an Sie ist, dass Sie niemals ans Wetter denken, wenn Sie in Sri Lanka Urlaub machen wollen.

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Viel Spaß!

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